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„CMB-E²“

- Die fast verhinderte Tour -

vom 18.05.2005 - 22.05.2005

Die Tour 2005 begann eigentlich schon im Jahr 2003, unmittelbar nach der „Gischt-und-Igel“ Tour – in unseren Träumen.
EINMAL im Leben über den Gotthard und um drum herum.
Der Wunsch war also wieder eine 6-Mann-Tour – diesmal aber durch die Alpen - zu erleben.
Besonders Erich (im folgenden E² genannt) wollte wohl schon als kleiner Junge (also vor ca. 80 Jahren) den GOTTHARD mit seinem Moppet bezwingen.
Also ran an die Planung und auf das Jahr 2004 warten. Aber das war wohl kein gutes Jahr – einer nach dem anderen konnte nicht - wollte nicht – ging halt nicht.
Also Planung in den Sack, für 2005 neu anpeilen und wir wurden langsam konkreter.

Nur die Protagonisten veränderten sich – wie bei George Lukas und seinen Filmen.

Erich P. „E² - der Meister“
Unser „Leader“ und Kopf – besser „The Knee“ – aber hierzu später mehr
 
Dirk H. „Holly“
Der Kampfchopper – hätte 2004 nicht gekonnt – war aber 2005 mit von der Partie
 
Wolfgang C. „WoMo-Wolle“
Auch die 3-Zimmer KDB einschließlich Duschbad & Laptop – Maschine war wieder dabei.
 
Dirk K. „Kasti“
Der URAL-Treiber hatte extra für diese Tour (hat er zumindest seiner Frau erzählt) eine Maschine ohne Stützrad mit „nur“ 98.000 km gekauft.
 
Achim B. „Achim“ „Watt´n Scheiß is datt denn – so´n Driss“
Alter BMW-Recke und Verteidiger der Werte deutscher Handwerkskunst (bis .....)
 
Ralf M. „Korki“ „Ich komm Ja schon“
CMB´ler der Umsteigerklasse – vorher Black Widdow : Nun aber 1300er Naked-Bike
 
Andreas K. „GPS-Andreas“ „Noch ein Bier Fräulein – wie war Ihr Name nochmal“
Tourer der ersten Klasse – fährt sonst viel alleine
 

UHPS – das sind 7 Zwerge wie der aufmerksame Leser merkt – daher hier die Auflösung:
Leider musste wegen einer langwierigen und schlecht heilenden Knieoperation die geplante und von besonders herbeigesehnte Tour komplett absagen. Daher kam um die Tour nicht erneut absagen zu müssen als vakanter Ersatzmann der Andreas zur Truppe.

Die Tour wurde von den Protagonisten noch ohne Andreas ausgearbeitet und umgeplant. Leider hatten wir vergessen, dass in der Schweiz im Mai noch viele – ja sehr viele Pässe noch gesperrt sind. Wer denkt schon im Mai noch an den Winter!

ANREISE

Unsere „Hinfahrt“ erfolgte am 18.05.05 ab Troisdorf per „Auto-Reisezug“.
Vor Tourbeginn haben wir uns noch bei Holly getroffen um zu speisen und von dort aus die Tour gemeinsam zu beginnen.
Korki hatte wohl gute Erfahrungen mit dem „DB-Auto-Reisezug“ gemacht. Diese Erfahrungen sind uns aber leider völlig entgangen. Man stelle sich vor :
5 Mann in einem Hundezwinger – die Betten ca. 1,90 Groß und 60 cm breit ~ Kasti = 1,95 ; Holly = 1,87 ; Wolle = 1,97 ; Andreas = 1,99 – das geht gar nicht !! Achim und Kasti hätten zwar knapp gepasst – aber wir hatten schließlich Gepäck und eine echtes Bedürfnis zu schlafen. Also - freundlichen Schaffner gefunden (kein Witz) und 2 Abteile für 6 Mann bekommen. Trotzdem – mit schlafen war das echt nicht zu bezeichnen. Daher = siehe „FAZIT 1“ (Link!)

Am nächsten Tage im München angekommen heißt es Männer und Motorräder abladen – satteln und ab nach GARMISCH-PARTENKIRCHEN zum Frühstück – aber nicht bei McDonalds – der hat in Garmisch um 9:00 Uhr noch geschlossen – die spinnen die Bayern. Auf anraten eines netten Taxifahrers (schon wieder kein Witz) haben wir eine tolle Bäckerei für unser Frühstück erreicht in der man nach Geschäftsschluss sicher auch den einen oder anderen Joint hätte kaufen und „verzehren“ können. Lustiger Laden mit wirklich leckeren Brötchen.

Alle hatten auf dem Transfer von München nach Garmisch auf der BAB komischerweise gefroren – also nix wie weiter Richtung Süden und über den „FERNPASS“.

ERSTER TAG
Besonders der erste Tourtag war übersäht von Eindrücken.

Nach anfänglichen „Tempo-Problemen“ (*1) hat die Gruppe aber schon früh gegen Mitte des ersten Tages ihren Rhythmus gefunden. Und der Rhythmus ist der wo man mit muss. (frei nach Dschungelbuch)
(*1 Zitat: „Ich versteh´ Euch nicht – auf der Autobahn (München-Garmisch) fahrt Ihr 100/110 und auf der Landstraße 130.“)

Tja – so ist das wenn einen der Hafer sticht und der Berg ruft .

Wie man auf dem Höhenprofil erkennen kann, war der erste Tag ein echter „Berg-und-Tal“ Tag.
Raus aus Deutschland – rein nach Österreich – raus aus Österreich – rein nach Italien – raus aus Italien – rein in die Schweiz – oder andersrum oder was.
Wir wussten eigentlich nicht wirklich, wo wir uns gerade befanden – war auch egal – die Straßen waren sehr schön und abwechslungsreich. Das GPS von Andreas war unsere Nase nach vorne. „Vorwärts immer – rückwärts nimmer“


Fernpass Hat seinen Namen daher, dass man ihn aus der „Ferne“ betrachten sollte. Lohnt nicht und verdient nicht die Bezeichnung „Pass“. Man muss ihn aber nehmen als Zufahrbringer.
 
Reschenpass Landschaftlich sehr schön mit weitgezogenen Kurven und einer Kirche ohne Eingang. So schön kann das Leben sein.
 
 Wir haben nur eine Pause in Imst gemacht – mal abgesehen von den Tankstopps. Lange auf´s „Pannini caldo“ gewartet – lecker war’s – weiter gehts.
Ofenpass Da brauchst Du Feuer im Ofen. Traumhafte Route mit tollem Panorama und prima Kurven.
 
 In Silvaplana (direkt bei St. Moritz) wollten wir bei Holly´s Schwipp-Schwager an der Tankstelle tanken. Falsch gedacht – die hatten Ferien. Die Landschaft ist trotzdem sehr beeindruckend. Man kann die Promis schon verstehen.
Malojapass serpentinisch und wäldisch gut ausgestattet. Eignet sich sogar zum Videodreh. Anspruchsvolle Landschaft (jede Menge davon), wenn man Zeit zum Genießen hat…hatten wir natürlich nicht!
 
Splügenpass Geile Sache mit Auffahrt vom Süden her. Man fährt schöne lange Serpentinen und Zwischenstücke herauf um am Hochplateau zu denken – höher geht’s jetzt aber nicht mehr viel …… HaHa. Noch mal ein paar Höhenmeter gekratzt um dann Sturzflugartig die Serpentinen runterzuscheppern. BANZAI !!!! (siehe Fazit 2)
 

Recht früh auf der Tour hat Holly in den linken Rückspiegel geschaut (ob das nötig war?) – sieht sich selber – greift hin um ihn neu einzustellen und „flups“ liegt der Spiegel samt Arm satt in der Hand. Also in voller Fahrt Tankrucksack auf – reinstopfen – anderen Spiegel benutzen oder halt nichts mehr sehen. Auch egal.(nach mir die Sinnflut <= Wolle hats geschrieben).

Das Hotel in Splügen - City war nett und gemütlich – auch wenn der Kellner nicht wusste was „Draht“ ist. Das war aber eigentlich wichtiger als „Kübel“ zu bringen, weil Achim den Koller geschoben hat. Rappelt sich doch bei seiner BMW der Auspuff ab! Schweißnaht gebrochen und Achim kriegt das kotzen.

„Das war´s – ich kauf´ mir ein Cabrio – so´n Scheißding – Ich fahr da JETZT (!) hin und schmeiß´denen den Bock vor die Füße..“ Aber knapp 1,5 Stunden (!) später hatte er sich fast wieder beruhigt nachdem er ALLE (einschließlich den in der Heimat verbliebenen) auf die Nerven gegangen ist. Unsere Bewunderung gebührt Kasti, denn er war mit Achim zusammen im Zimmer (Diplom Psychologe?).

Noch eine Stunde später (und zwei Kübel mehr im Kopf) war er fast wieder der alte. Ob es wohl an der Höhenluft lag?
Vielleicht lag es aber auch daran, dass Kasti in seiner bekannt routinierten Ural-Art den Pott mit einem Stück Kleiderbügel-Draht angerödelt hat. Das hat besser gehalten als das Original!

Gegessen haben wir recht anständig und getrunken auch. Betten – wir kommen! Nach der Nacht auf der Pritsche (DB-Zug) waren wir absolut reif für die Heia.

Spätestens am Ende dieses Tages waren wir sehr froh, dass Andreas alles andere als ein Ersatzmann in der Truppe seinen Platz gefunden hatte. Er fuhr mit seinem GPS-Navi und seiner GS (ohne Ausfall) als Tourguide vorne weg und lotste uns durch sämtliche Gabelungen immer auf den (fast) richtigen Pfad. Respekt: Jolly Jumper und großen Dank von der Truppe!!!

ZWEITER TAG
Der Zweite begann sonnig und mit einem Studium der vor uns liegenden Route. Die Laptop und GPS Fraktion checkte erstmal den aktuellen Pässezustand ab (per Internet: Handymodem => Infrarot und GO!) und dann ging es los Richtung Belinzona als Südpol unserer Tour.
Erste Hürde sollte der San Bernadino Pass sein, der sich erstaunlicherweise aufgrund der aktuellen Infrarot-Checkdaten aus dem Internet als Tunnel entpuppte. Hätten wir einen Bauern gefragt wären wir (Bauern-)schlauer gewesen und könnten freudestrahlend über einen weiteren tollen Pass berichten. Stattdessen: ACHTUNG BAUSTELLE im Tunnel!

Die Krönung war allerdings, dass wir später von einem Winkemännchen an einer Baustelle erfuhren, dass der GOTTHARD entgegen allen Informationen auch bereits seit einer Woche AUF war. Wir hätten also den Gotthard durchaus zusätzlich als Highlight einbauen können. Vorne rauf – hinten runter – hinten wieder rauf und vorne runter – oder so. Zeit hätten wir schon dafür gefunden aber die E²-Gedächtnissrunde war uns leider nicht vergönnt.

Irgendwo hat Holly eine HONDA – Motorradladen entdeckt und nach langem italienisch/englisch/Hand-und-Fußisch haben wir dann einen original MOFA-Spiegel mit Klemme an den Lenker gedengelt und weiter ging´s. Holly hat noch nie soviel gesehen wie mit diesem Ding. Aber spätestens für die Rückfahrt per Autobahn wäre ein Rückspiegel unbedingt nötig gewesen


Lukmanierpass Der „Heidi-Pass“. Nicht weil Heidi oder Frau Rottenmeier Kontrollen durchführt, sondern weil die Strassen abwärts wellig sind wie Heidi mal werden will und die Landschaft dem „Öhi“ gefallen hätte. Andreas ist sein größter Fan.
 
Oberalppass Yeti-Pässli oder „Kasti als Schneemann“ (und Sie schießen doch)
Sehr schöne kurvige Auffahrt in eine sehr karge Umgebung die Ihren Reiz in den klaren Farbkontrasten (Zebralook) hat.
 


Und als ob das nicht gereicht hätte, mussten wir dann in Brunnen am Urner-/Vierwaldstädter-/Luzerner-See (oder irgendwie so…) noch ein Eis essen. Einem war derart heiß, dass er auf Yeti-Art sein Fell lüftete (Open-Air-Strip).

Der Rest des Motorrad-Tages verlief unspektakulär.

In unserem Hotel nähe Luzern wurden wir von einem wirklich tollen Ambiente überrascht, auch wenn die Chefin etwas „muffelig“ war. Dafür war die Bedienung Namens Tesma deutlich netter und sogar Gegenstand einer Wette unter Männern. NICHT was IHR jetzt denkt – viel harmloser. Wir testeten nur unsere „Schätzfähigkeit“ in Sachen Konfektionsgröße bestimmter Körperteile und dem Alter. EINE Frage haben wir tatsächlich beantwortet bekommen – ratet mal welche.

Die Antwort kam ohne zu zögern – genau wie der vorher schon auf schweizer Art servierte halbe Liter Weizenbier (T-Shirt Druckbetankung). Der Chef war sauer und wir haben unseren Spaß gehabt – sogar Andreas. Er ist halt ein echter Kerl – „Umziehen : NIX DA – erst esse ich auf und dann ist das sowieso trocken“

Und das Essen war wirklich lecker – recht hat er gehabt.
Es gab noch viel zu lachen und zu trinken…und viel zu lachen und zu trinken.…und……………….



DRITTER TAG
Erstens kommt es anders…..

Von der Planungsabteilung war dieser Tag als lockere Umrundung des Thuner Sees mit anschließender Überquerung des Glaubenbüelenpass (Panoramastrasse in Eingeborenensprache) und Glaubenbergpass (Glaubenbergpass in ADAC-Sprache) geplant.
Überraschung: Kuh-Slalom mit haftendem Eindruck.
Wer schafft es ohne Kupplungsschaden den Glaubenbüelenpass zu meistern?

Über den Schallenberg ging es weiter nach Thun: Middach beim McDonalds (Prost Matthes)

In Thun hat dann einen von uns eine private sehr unangenehme Nachricht erreicht die eine schnellere Rückreise nötig machte. Da Andreas ohnehin mit dem Gedanken gespielt hatte sich ab Lörrach noch auf die Bahn zu begeben um den Sonntag bei den Kindern verbringen zu können und Achim diesen Gedanken aufnahm, haben wir zwischen McTasty und McFlurry entschieden die Tour „abzubrechen“ Richtung Basel über Landstraßen und von dort über die Autobahn zurück zu fahren.

Was dann folgte war schlicht der Irrsinn². Schon auf dem Weg nach Basel regnete es streckenweise, wurde schwül und in Basel hat dann noch ein auf Selbstmord ausgerichteter Opel-Kleinwagenfahrer (es gibt ihn wirklich: den Danger-Seeker) versucht sich mit uns (man bedenke – sechs Motorradfahrer – keiner unter 1,80 gegen einen Spinner) anzulegen. Wenn es nicht so gefährlich gewesen wäre, hätte man drüber lachen können (Kategorie: Vollspack).

Dann also auf die Autobahn und los ging´s.
Kasti verließ uns hinter Basel, weil er noch einen Termin im Süddeutschen hatte.

Der Rest fuhr gesammelt weiter Richtung Norden. Dann kam das Gewitter und der Regen begleitete uns den größten Teil der Strecke (Danke Erich, Du warst doch dabei). Hiervon gibt es KEINE Bilder. Jeder weiß wie Scheiße das ist! (Link: Fazit 3)

Wir waren dann nach ca. 850KM Tagesetappe ( 300KM geplante Tour und 550KM Basel-Köln) so gegen 23:30 zu Hause – fertig, nass, müde, K.O., erledigt, kaputt aber glücklich und zufrieden.

 
Fazit 1
Die Anreise mit dem Auto-Reisezug war MEGA anstrengend - schlimmer als auf eigener Achse. Grundsätzlich ist zwar eine Anreise per Reisezug ganz nett (besonders Frau REIER .-) , aber ich denke man sollte den Zug 6:43 Uhr nehmen. Dann ist man gegen Mittag in München-Ost, kann dann Richtung Schweiz in die Berge fahren und einchecken. Dann ist zwar erst der nächste Tag ein voller „Fahrtag“ – aber man ist sicher besser gelaunt und ausgeruhter als nach dieser besch… Nacht auf der Pritsche. Abgesehen davon spart man eine Menge Geld – 5 Warsteiner (fast kalt) kosten 20,-€.

Fazit 2
Immer ein Mittel gegen Seekrankheit mit in die Alpen nehmen – besonders bei einer Befahrung des Splügen - Pass! Und ACHTUNG bei Hotels mit Holzböden – die verstärken den Effekt erheblich.

Fazit 3
Schuster – bleib´ bei Deiner Planung. Die vorzeitige Rückreise war (von den persönlichen Umständen mal abgesehen) Unfug. Die Kilometer auf der Autobahn waren nach dem schon angefangenen Tourtag obendrauf doch sehr anstrengend – besonders die 300 km im Regen.
Traue keinem Wetter-Propheten – die wissen nix. Schade drum, besonders weil

  a.) eine geniale Grillparty in Lörrach bei Wolle’s Kumpel flöten gegangen ist
  b.) die Tour ursprünglich über die Schwarzwaldhöhenstrasse (bereits von der Gischt-und-Igel-Tour 2003 bekannt und geliebt) führen sollte, die als Abschluß einer Bergwandertour prädestiniert gewesen wäre.
 
  c.) Unsere Hintern eine Pause nötig hatten

DAS Fazit
Es regnet auch wenn nicht dabei ist!
P.S.: Verluste
Keine nennenswerten. Achim´s Auspuff und Holly´s Außenspiegel sind ja schon beschrieben worden

Kastis FJ hat allen Erwartungen getrotzt – Öl gerotzt aber einwandfrei durchgehalten. Kennt man sonst nicht.
Höhenprofil der gesamten Tour




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